Schon vor Jahrtausenden wurden Aromaöle...
Pflegen und heilen mit Aromaölen: Wie das funktioniert - darüber spricht E. Bauer hier.
Ich habe eine umfassende Ausbildung in über 100 Unterrichtsstunden absolviert. Während der Schulung ist viel Grundlagenwissen zu Aromatherapie und Aromapflege vermittelt worden. Dabei haben wir auch wertvolle fachspezifische Anwendungshinweise beispielsweise zu den Themen "Wickel und Auflagen" und "Raumbeduftung" bekommen. Nur wer gut geschult ist, kann die Öle richtig und zum Wohle der Patienten einsetzen.
Ob Rückenschmerzen, Hämatome, überwärmte Gelenke oder depressive Verstimmungen: Hier können Aromaöle die Beschwerden der Patienten lindern. Wir machen Auflagen, Waschungen, Einreibungen und stellen Duftlampen.
Die Öle sind sehr beliebt. Unsere Pflegekräfte setzen sie gerne ein.
Wir arbeiten mit hochwertigen Mischungen, die wir in der Apotheke immer frisch anfertigen lassen. Bei Rückenschmerzen zum Beispiel setzen wir ein: Johanniskrautöl, Muskatellersalbei, Basilikum, Lavendel, Angelikawurzel und Olivenöl.
Zum Belüften der Lunge nach operativen Eingriffen benutzen wir Durchatmungsöl: Es ist zusammengesetzt aus Latschenkiefer, Lavendel, Pfefferminze, Zeder und Zypresse. Bei der Anwendung entsteht ein angenehmer Duft im ganzen Raum, der beim Atmen unterstützt.
Bei der Dekubitusprophylaxe setzen wir eine Mischung ein, die die Hautflora stärkt und Keimen entgegen wirkt.
Im Zentrum für Seelische Gesundheit bieten wir „duftende Auszeiten“ an: beispielsweise einen virtuellen Waldspaziergang, wo wir Düfte wie zum Beispiel Zirbelkiefer einsetzen. Oder wir "besuchen" einen Wochenmarkt, wo es duftende Zitronen und Blumen gibt.
Die meisten Patienten lieben sie. Neben der Heilwirkung an sich bekommen sie über die Waschungen und Einreibungen noch mehr Zuwendung. Auch das trägt erheblich zum Wohlbefinden der Patienten bei und lindert ihr Leid. Übrigens kostet die Aromapflege weniger Zeit als man meinen könnte. Es ist eine Frage der Organisation.
In einem Tropfen Öl ist manchmal ein ganzer Strauß voller Blüten enthalten. Diese Menge hat natürlich ihre Wirkung – und eben auch Nebenwirkungen. Ein achtsamer Umgang ist also wichtig. Um ein Beispiel zu nennen: Zu viel Rosmarin kann zu Kopfschmerzen führen.
Ja, natürlich. Das bringen wir unseren Kolleginnen und Kollegen bei. In unserem Haus gibt es einen Arbeitskreis Aromapflege. Im Aromakreis werden neue Rezepturen oder Anwendungen besprochen und neue Öle vorgestellt. Über die Ergebnisse werden alle Beschäftigten in der Pflege informiert. In den Stationsbesprechungen werden Informationen und neue Erkenntnisse von den Aromakreismitgliedern auch praktisch im Kollegenkreis weitergegeben.
Frau Bauer, vielen Dank für dieses Gespräch.
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