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Geschichte des König-Ludwig-Hauses


Orthopädie in Würzburg

Das König-Ludwig-Haus trägt seinen Namen nach dem letzten bayerischen König Ludwig III. und wurde 1916 seiner Bestimmung übergeben.

Die Geschichte der Würzburger Orthopädie reicht jedoch weit in das 19. Jahrhundert zurück und gibt durch das Wirken außergewöhnlicher Männer der Charakterisierung Würzburgs als "Wiege der deutschen Orthopädie" durch Georg Hohmann (1959) historischen Hintergrund und Erklärung.

Bereits 1816 wurde durch Johann Heine im ehemaligen Stefanskloster zu Würzburg die erste orthopädische Heilanstalt im deutschen Sprachraum gegründet.
Zu dieser Zeit war Heine schon weit über die Grenzen Würzburgs hinaus als Orthopädiemechaniker und konservativer Behandler orthopädischer Krankheitsbilder wie Skoliose und Klumpfuß bekannt. 

Der Gründer des König-Ludwig-Hauses war Prof. Jakob Riedinger. Er wurde am 03.04.1861 in Schwabheim, Kreis Landau in der Pfalz geboren, studierte Humanmedizin in München, Marburg und Erlangen und kam 1887 nach Würzburg, wo er bis 1890 als Assistent an der chirurgischen Klinik Juliusspital tätig war. 1891 errichtete er eine Privatklinik in der Erthalstraße als Heimstätte für Unfallverletzte und chirurgisch-orthopädische Heilanstalt. Im Januar 1915 entstand der Plan für den Bau einer neuen Klinik und man erwarb ein entsprechendes Grundstück an der Brettreichstraße.


Der erste Spatenstich

Am  15.09.1915 erfolgte der erste Spatenstich und bereits Mitte 1916 konnte die Klinik, die entsprechend den damaligen Gepflogenheiten einen Ehrennamen aus dem regierenden Herrscherhaus erhielt, als König-Ludwig-Haus ihrem Zweck übergeben werden.

Nur ein halbes Jahr nach der Eröffnung starb Jakob Riedinger.

Ihm folgte Hans Bayer, der jedoch schon zwei Jahre später einen Ruf nach Heidelberg erhielt und dort die Orthopädische Klinik Schlierbach gründete.
Seine Nachfolger waren bis 1935 Konrad Port und bis 1945 Fritz Schmidt.

Bei dem Großangriff auf Würzburg am 16.03.1945 wurde auch das König-Ludwig-Haus zu 80 Prozent zerstört, was zu einer vorübergehenden Verlegung der Klinik in das Kloster St. Ludwig bei Wipfeld führte.


Wiederaufbau und Weiterentwicklung

Unter Kaspar Niederecker erfolgte von 1946 bis 1948 der Wiederaufbau der Klinik.

1962 erhielt August Rütt als Nachfolger Niedereckers den Ruf auf den Lehrstuhl für Orthopädie.

Die Entwicklung neuer operativer Techniken, wie zum Beispiel der künstliche Gelenkersatz machten in den Folgejahren weitere Baumaßnahmen notwendig.

Von 1986 bis 2009 war Prof. Dr. Jochen Eulert Inhaber des Lehrstuhls für Orthopädie und Ärztlicher Direktor des König-Ludwig-Hauses.

Von 1993 bis 2000 wurde die Klinik vollständig saniert, erweitert und modernisiert. Seither verfügt die Klinik über 100 Betten, die auf fünf Stationen verteilt sind.


Die Klinik im 21. Jahrhundert

Seit März 2009 ist Prof. Dr. Maximilian Rudert Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus und Inhaber des Lehrstuhls für Orthopädie der Universität Würzburg.