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Orthopädische Klinik
König-Ludwig-Haus
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Schulterinstabilität
Atraumatische positionelle Schulterinstabilität
Bei atraumatischen Luxationen, insbesondere den multidirektionalen Instabilitäten, haben operative Eingriffe wie Kapselraffung oft nicht den dauerhaft gewünschten Erfolg. Dies gilt insbesondere auch für willkürliche Luxationen.
Durch Stabilisation der Rotatorenmanschette, die mit der Kapsel in Verbindung steht, wird eine dynamische Stabilität gewährleistet. Mit Hilfe elektronischer Messungen der Muskelspannung bei Übungen zur Kräftigung der Rotatorenmanschette wurde festgestellt, dass bei diesen Patienten weniger die Muskulatur der Rotatorenmanschette, sondern der Latissimus dorsi, der Pectoralis major und der Delta hauptsächlich die Führung des Armes übernehmen. Diese typischen Bewegungsmuster mit fehlender Scapulakontrolle, die zur Dezentrierung des Schultergelenks führen, nennt man
Muscle Patterning (= fehlgesteuerte Kontraktionsmuster der Muskulatur).
Luxationsrichtung | Fazilitieren | Entspannen |
Posterior | Infraspinatus, hint. Delta | Lat.-dorsi, vord. Delta |
Anterior | Subscapularis | Pect. major, Lat.- dorsi |
Inferior | Delta | Pect. major, Lat.-dorsi |
Scapula-Dysfunktion | unterer Trapezius,Serratus anterior | Pectoralis major, Lat.-dorsi |
Behandlungsgrundsatz
Erst Rumpf und Schultergürtel stabilisieren, dann erst Kräftigung der Schultermuskulatur
Ziele der Physiotherapie
- Scapulothoracale Rhythmus-Verbesserung
- Posturale Kontrolle / Rumpfstabilität ( taktiler Reiz mit Tape etc.)
- Verbesserung der Propriozeption (Pezziball, Matte, Posturomed, etc.)
- Erlernen neuer Bewegungsmuster im Alltag, zum Beispiel Aufschlag beim Tennis, in funktionsbezogener Endstellung
Trainingsdauer
Zum Erlernen neuer Bewegungsmuster mindestens drei Monate mit täglichem Hausaufgaben-Programm.
Video: "Patientenbeispiel - Schulterinstabilität"