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Orthopädische Klinik
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Schultererkrankung: Kalkschulter
Bei der Tendinitis calcarea oder auch Kalkschulter handelt es sich um eine sehr intensiv, meist nachts auftretende schmerzhafte Erkrankung der Schulter, wobei die Sehnen der Rotatorenmanschette an der Schulter betroffen sind. Dabei ist meist die Supraspinatussehne, gelegentlich aber auch andere Sehnen der Rotatorenmanschette befallen. Es treten akute entzündliche Beschwerden auf, Frauen erkranken häufiger als Männer. Die genaue Ursache dieser Erkrankung ist weiterhin unklar, man weiß jedoch, dass kein Zusammenhang mit erlittenen Unfällen besteht.
Die Erkrankung verläuft schubweise. Die Beschwerden einer Patientin mit Tendinitis calcarea können erheblich variieren, je nach der Größe des Kalkdepots und dem Stadium der Erkrankung. Einen akuten Entzündungsschmerz erfährt der Patient während der Auflösung des Kalkdepots oder wenn das Kalkdepot in den Schulterdachschleimbeutel einbricht. Sobald eine Verkalkung eingetreten ist, kann man sie mit einer Ultraschalluntersuchung nachweisen.
Auch im Röntgenbild kann die Verkalkung sehr gut erkannt werden.
Für die Diagnostik der Tendinitis calcarea spielt die Magnetresonanztomographie (MRT) eine untergeordnete Rolle, da das Kalkdepot sich dort nicht immer gut darstellen lässt und Verwechslungen mit einer Rotatorenmanschettenläsion (Rotatorenmanschettenriss) möglich sind.
Die Behandlung focussiert auf die durch das Kalkdepot ausgelöste akute Schleimbeutelentzündung (Bursitis subacromialis).
Durch Analgetika (=schmerzstillende Medikamente) und NSAR (= Nicht Steroidale Antirheumatika), die stark entzündungshemmend wirken, können die Schmerzen gelindert werden. Das Kühlen der Schulter (Kryotherapie) hilft ebenfalls Schmerzen zu lindern und bremst zudem die Entzündungsvorgänge.
Eine schnelle Schmerzlinderung kann durch die Injektion eines lokalen Betäubmittel unter zusätzlichem Kortisonzusatz erreicht werden. Sobald die Schmerzen nachlassen, kann eine Krankengymnastik begonnen werden. Bei Patienten, die anhaltend unter starken Schmerzen leiden, deren Kalkherde groß sind und eine harte Konsistenz aufweisen und die auf konservative Methoden nicht ausreichend ansprechen, kann eine Operation notwendig werden.
Da die Tendinitis calcarea eine hohe Spontanheilungstendenz aufweist, ist die Indikation zur Operation jedoch zurückhaltend zu stellen. Im Rahmen der Operation werden die Kalkdepots entfernt und der subakromiale Raum erweitert. Der Eingriff kann minimal invasiv, d.h. mittels einer Schultergelenksspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt werden. Nach einem operativen Eingriff sollte die Schulter über zwei bis drei Wochen geschont werden. In der Regel erfolgt die Nachbehandlung mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten. Krankengymnastische Übungsbehandlungen sollen die Schultergelenksbeweglichkeit erhalten.