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Schultererkrankung: Schultersteife


Unter der Schultersteife versteht man ein eigenständiges Krankheitsbild, welches zur Einsteifung des Schultergelenkes führt. Es ist gekennzeichnet durch eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung. Untersucht man das Gewebe der Schulterkapsel feingeweblich, erkennt man eine Entzündung der Gelenkschleimhaut und Schulterkapsel, welche im Verlauf der Erkrankung der Schultersteife in eine Kapselverdickung und anschliessend in einer Schrumpfung der Schulterkapsel mündet. Die Schultersteife beginnt schleichend. Am Anfang stehen langsam beginnende Schmerzen im Vordergrund, die Schritt für Schritt stärker werden. Danach entwickelt sich langsam eine Einsteifung des Schultergelenkes, welche zu einer deutlichen Bewegungseinschränkung führt. Sehr störend können die unter Umständen auftretenden Nachtschmerzen sein. Sport wird zunehmend, wegen der Schmerzen in der betroffenen Schulter und der langsam sich entwickelnden Schultersteife / Bewegungseinschränkung, unmöglich.

In der Mehrzahl der Fälle ist die Schultersteife "idiopathischer" bzw. "primärer" Natur. Das bedeutet, dass man die Ursache nicht kennt. Derartige Schultersteifen werden beispielsweise bei Zuckerkranken oder nach großen Operationen beobachtet. Ansonsten treten Schultersteifen einfach spontan auf. Die genaue Ursachenkette ist in all diesen Fällen bis heute unklar.


Die Erkrankung der Schultersteife verläuft in drei Stadien:

1. Initialphase oder Phase der Entzündung
Zu Beginn stehen langsam zunehmende Schmerzen im Vordergrund. Das Ganze beginnt eines Tages, spontan, oft ohne eigentliche Ursache. Manchmal verbinden die Betroffenen einen kleineren Sturz / Unfall mit dem Beginn dieser Phase. In dieser Phase sind Ruheschmerzen und nächtliche Schmerzen anzutreffen. Sie nehmen langsam zu, dabei können sie fast unerträglich werden.

2. Die Einsteifungsphase
Der Schulterschmerz tritt langsam in den Hintergrund und die Bewegungseinschränkung wird deutlicher. Das Heben des Armes nach vorne und zur Seite wird schwieriger und schwieriger. Tätigkeiten in und auf Schulterhöhe können kaum oder gar nicht mehr durchgeführt werden ( z.B. Fensterputzen, Wäscheaufhängen, Jacke anziehen). Die Drehung des Armes nach außen, d.h. die Außenrotation der Schulter, vermindert sich immer mehr.

3. Die Auftauphase / ( Auf- )Lösungsphase
Die Schulterbeweglichkeit bessert sich langsam, aber merklich. Schmerzen sind nicht mehr vorhanden. Tätigkeiten in und über Schulterhöhe werden zunächst mühselig und später wieder einfacher möglich.


Der Gesamtzeitraum, in dem diese genannten Phasen der Schultersteife ablaufen, also Initial- + Einsteifungs- + Auftauphase, ist individuell sehr unterschiedlich. Einzelne Patienten bringen den ganzen Verlauf binnen 12 Monaten hinter sich, eine ganze Reihe von betroffenen Schultersteifepatienten braucht bis zu 36 Monaten.

Bildgebende Verfahren wie die Ultraschalluntersuchung / Sonographie der Schulter dienen bei der Schultersteife überwiegend dem Ausschluss anderer Ursachen bzw. Erfassung der Gründe für die sekundäre Schultersteife.

Zunächst kann mit einem Kortison-Stufenschema behandelt werden. Das Kortison soll die Entzündung hemmen und somit auch die Schmerzen lindern. Erst wenn die Kortisonbehandlung abgeschlossen ist und die Schmerzen gelindert sind, kann mit einer Physiotherapie begonnen werden.

Die operative Therapie der therapieresistenten Schultersteife (Frozen shoulder) besteht in einem minimal operativen Eingriff, um die Beweglichkeit wieder herzustellen und Schmerzfreiheit zu gewähren. Dies wird erreichet indem man die Gelenkkapsel löst und entzündetes Gewebe entfernt. Zusätzlich wird durch unsere Anästhesie ein Schmerzkatheter angelegt, der nach der Operation eine schmerzfreie Beübung erlaubt.

Nach der Operation sollte die Bewegung schnellst möglich wieder aufgenommen werden, um ein erneutes Schrumpfen der Kapsel oder Verklebungen zu verhindern.
Eine OP garantiert jedoch nicht eine vollständige Wiederherstellung oder das Wiedereinsteifen des Gelenkes.