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Behandlungsmöglichkeit: Oberarmkopfbruch / Humeruskopffraktur


Der Oberarmkopfbruch (lat. Humeruskopffraktur) stellt ca. 5% aller Knochenbrüche dar. Dabei ist er eine typische Verletzung des älteren Menschen und tritt besonders häufig bei Frauen mit Osteoporose auf. Meistens reicht dann ein einfacher Sturz auf den ausgestreckten Arm oder auf die Schulter aus.

Aber auch bei jungen Patienten kann es zu Oberarmkopfbrüchen kommen, häufig einhergehend mit erheblicher Gewalteinwirkung, zum Bespiel durch einen Sturz beim Skifahren. Der Oberarmkopf setzt sich aus vier Knochenelementen zusammen und kann an unterschiedlichen Stellen in zahlreiche Bruchstücke zerspringen, was ihn sehr anfällig für komplizierte Bruchverletzungen macht. Daher ist das operative Vorgehen je nach Frakturform exakt und mit viel Erfahrung zu planen. Das Ziel der Behandlung von Oberarmkopfbrüchen ist das Wiedererlangen eines möglichst großen Bewegungsausmaßes des Schultergelenkes und Schmerzfreiheit. In Abhängigkeit vom Alter und Aktivität eines jeden Patienten ist das Behandlungskonzept individuell anzupassen.

In der Wahl der Behandlungsstrategie ist grundsätzlich zwischen nicht verschobenen (nicht dislozierten) und verschobenen (dislozierten) Brüchen zu unterscheiden. Die nicht verschobenen oder nur minimal verschobenen Oberarmkopffrakturen können ohne Operation (konservativ) behandelt werden. Eine Ruhigstellung im Verband für ein bis zwei Wochen ist meist ausreichend. Viele Brüche müssen jedoch aufgrund der starken Fehlstellung und der damit verbundenen Bewegungseinschränkung und Schmerzen durch eine Operation behandelt werden. Hierzu zählen verschobene Brüche, Brüche mit vielen Bruchstücken (Mehrfragmentfrakturen), Trümmerbrüche und Verrenkungsbrüche des Oberarmkopfes. Ziel der Operation ist es, eine möglichst ursprüngliche (anatomische) Rekonstruktion des Oberarmkopfes zu erhalten, um eine gute Funktion des Gelenkes zu gewährleisten.

Hierzu werden verschiedenste Materialien und Techniken verwendet. Eine Fraktur kann mittels Drähten, Schrauben, Platten (winkelstabil oder konventionell) sowie mit in den Markraum eingebrachten Nägeln stabilisiert werden. Die Entscheidung für ein bestimmtes Verfahren wird wiederum nach dem vorliegenden Frakturtyp und den individuellen Ansprüchen des Patienten getroffen.

Wenn eine Rekonstruktion des Oberarmkopfes unmöglich oder riskant erscheint, besteht die Möglichkeit den zerstörten Teil durch eine sogenannte Frakturprothese zu ersetzen. Auch mit diesem Gelenkersatz als Behandlungslösung von Oberarmkopfbrüchen können heutzutage sehr gute Ergebnisse bezüglich der Beweglichkeit und Zufriedenheit der Patienten erreicht werden.