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Neues Kapitel der Würzburger Orthopädie-Geschichte


Bernhard-Heine-Centrum für Bewegungsforschung eröffnet – Dotzel: Bedeutend für ganz Unterfranken

 

BernhardHeineCentrum2019

Freuten sich über die Eröffnung des Bernhard-Heine-Centrums für Bewegungsforschung (von links): Prof. Dr. Franz Jakob, Prof. Dr. Maximilian Rudert, Wissenschaftsminister Bernd Sibler und Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel. (Foto: Markus Mauritz)


Würzburg. (mm) Mit einem feierlichen Festakt ist am Freitag (12. Juli) im Hörsaal des Zentrums für Seelische Gesundheit in Würzburg das Bernhard-Heine-Centrum für Bewegungsforschung eröffnet worden. Wissenschaftsminister Bernd Sibler lobte die gemeinsame Einrichtung von Universität, Uniklinik und Bezirk Unterfranken als „wunderbares Beispiel für eine geglückte Synergie“. Im Mittelpunkt medizinischer Forschung stehe stets der Mensch, betonte der Minister. Dies sei „die Sinnstiftung, die uns antreibt“. Gerade mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft komme dem Thema Beweglichkeit große Bedeutung zu.

Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel unterstrich in seinem Grußwort die Spitzenstellung der Würzburger Orthopädie im bundesweiten Vergleich. Das Institut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung habe bei einem Ranking von mehr als 1.900 Kliniken das König-Ludwig-Haus auf Rang 34 platziert. Darüber hinaus habe die Orthopädische Klinik als erstes Krankenhaus in Bayern und als drittes Haus in Deutschland die reguläre Zertifizierung zum Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung erhalten. In Würzburg sei eben schon immer Orthopädie-Geschichte geschrieben worden, so Dotzel: „Und zu den legendären Ecksteinen dieser Orthopädie-Geschichte gehört zweifellos an zentraler Stelle das König-Ludwig-Haus.“

Das „Bernhard-Heine-Centrum für Bewegungsforschung“ sei aus vielerlei Gründen für ganz Unterfranken von Bedeutung. „Nicht zuletzt wird dadurch die orthopädische Forschung nachhaltig gestärkt“, betonte der Bezirkstagspräsident. Gerade mit Blick auf den demographischen Wandel nehme die Bewegungsforschung einen immer wichtigeren Stellenwert ein.

Der Ärztliche Direktor des König-Ludwig-Hauses, Prof. Dr. Maximilian Rudert, betonte, wie wichtig es sei, bis ins hohe Alter körperlich mobil zu bleiben. Der Slogan der neuen Einrichtung „Bewegung ist Leben“ greife diesen Aspekt auf. In einem Exkurs über die Orthopädie-Geschichte unterstrich Rudert die herausragende Rolle von Johann Georg Heine und dessen Neffen Bernhard Heine, der bei der Namensgebung des neuen „Bernhard-Heine-Centrum für Bewegungsforschung“ Pate stand: „Könnte es einen besseren Namen geben?“

Prof. Dr. Franz Jakob sprach im Zusammenhang mit Bewegung von einem „Lebensprinzip“. Bewegung reiche bis in die kleinste Zelle. Selbst das Gehirn werde direkt durch Bewegung beeinflusst. Bewegungsdefizite würden hingegen der körperlichen Alterung und den so genannten Volkskrankheiten Vorschub leisten. Im Bernhard-Heine-Centrum sollen „individuelle, alters-, leistungs- und krankheitsadaptierte Konzepte der Vorbeugung und Therapie entwickelt werden“, erklärte Jakob. Investitionen in die Forschung erzeugten eine „Wertschöpfungskette und damit einen return on investment für die Gesellschaft“, zeigte sich der Wissenschaftler überzeugt.

Universitäts-Präsident Prof. Dr. Alfred Forchel lobte in seinem Grußwort die Zusammenarbeit mit dem Bezirk: „Sonst wäre die Gründung dieses Zentrums für Bewegungsforschung nicht gelungen!“ Prof. Dr. Jürgen Deckert, Prodekan der Medizinischen Fakultät, sprach von einem „Qualitäts-Sprung“, der vom Bernhard-Heine-Centrum ausgehen werde.