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Behandlungsmöglichkeit: Schultereckgelenkssprengung


Die Schultereckgelenksprengung (AC-Gelenksprengung, ACG-Sprengung oder AC-Sprengung) ist eine durch traumatische äußere Einwirkungen (zum Beispeil Sturz auf die Schulter) verursachte komplette oder inkomplette Sprengung des Schultereckgelenkes. Diese Verletzung wird nach Rockwood eingeteilt.

  • Rockwood I: Zerrung des Kapsel-/Bandapparates. Keine Schultereckgelenkinstabilität
  • Rockwood II: Teilzerreißung des Kapsel-/Bandapparates (Ruptur der akromioklavikularen Bänder) mit Teilverrenkung des Schultereckgelenkes
  • Rockwood III: Zerreißung des kompletten Kapsel-/Bandapparates (Ruptur der akromioklavikularen Bänder und der korakoklavikularen Bänder) mit vollständiger Verrenkung des Schultereckgelenkes in der Vertikalebene nach kopfwärts sog. Schultereckgelenksprengung(entspricht
  • Rockwood IV: Das seitliche Schlüsselbeinende verrenkt sich in der Horizontalebene. Dabei kann es sich im M. trapezius verhaken.
  • Rockwood V: Extremer Schlüsselbeinhochstand mit ausgedehnter Ablösung der Muskelansätze am seitlichen Schlüsselbeinende.
  • Rockwood VI: Verrenkung des seitlichen Schlüsselbeinendes fußwärts unter das Korakoid.

Bei einer höhergradigen Rockwood-Verletzung kann bei der körperlichen Untersuchung das meist schmerzhafte „Klaviertastenphänomen“ ausgelöst werden: das nach oben abweichende äußere Ende des Schlüsselbeines kann vom Untersucher wie eine Klaviertaste nach unten gedrückt werden, federt aber beim Nachlassen das Druckes sofort wieder nach oben.

Das Ausmaß des Klaviertastenphänomens ist ein indirekter Hinweis auf das Ausmaß der Bandverletzung. In der Röntgendiagnostik werden in Zweifelsfällen Aufnahmen von beiden Schultern zum Vergleich angefertigt. Dies kann als eine Panoramaaufnahme des gesamten Schultergürtels erfolgen. Grundsätzlich ist bei Rockwood I und II keine operative Therapie angezeigt, sondern die konservative Versorgung mittels Gilchristverband oder Desault-Verband zusammen mit Physiotherapie und Analgesie. Rockwood III kann bei jüngeren Patienten (< 35 Jahre) operiert werden. Bei Begleitverletzungen oder wenn eine konventionelle Therapie nicht indiziert ist stehen je nach Ausprägung der Verletzung mehrere Operationssysteme zur Verfügung.