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Das Kreuz mit dem Kreuz - Eine Lösung: Mit endoskopischer Wirbelsäulenchirurgie schnell wieder fit

Prof. Maximilian Rudert erklärt diese besondere OP-Methode
 

Rückenleiden sind eine Volkskrankheit. Oft kann man mit Übungen für die Kräftigung der Muskulatur dagegenhalten. Es gibt jedoch Fälle, in denen Physiotherapie nur noch bedingt oder nicht mehr hilft. Beispiele sind Bandscheibenvorfälle. Eine Operation lässt sich in manchen Fällen nicht immer vermeiden.

Eine besonders schonende OP-Methode ist die sogenannte Endoskopische Wirbelsäulenchirurgie, die in der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus zum Einsatz kommt. Die Operationen werden durchgeführt von Dr. med. Jonas Limmer im Schwerpunkt Wirbelsäulenorthopädie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Peter Raab. Im nachfolgenden Interview erläutert Prof. Dr. med. Maximilian Rudert, Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Klinik König-Ludwig-Haus und Ordinarius für Orthopädie der Universität Würzburg, was man unter „Endoskopischer Wirbelsäulenchirurgie“ genau versteht und welche Vorteile diese OP-Methode hat.
 

Herr Professor Rudert: Der Begriff „Bandscheibenvorfall“ ist bekannt. Was genau versteht man jedoch darunter?
Damit sich die Wirbel der Wirbelsäule harmonisch bewegen, liegen zwischen ihnen 23 Bandscheiben. Wie Gelkissen puffern sie Druck und Stöße ab. Bei einem Bandscheibenvorfall wird Gewebe der Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern immer mehr nach außen gedrückt. Beschwerden treten dann auf, wenn die vorgewölbte Bandscheibe bzw. ausgetretenes Gewebe auf eine Nervenwurzel oder einen Nerv drückt.

Was versteht man unter „Endoskopischer Wirbelsäulenchirurgie“ und welche Schritte sind im Vorfeld einer OP wichtig?
Die endoskopische Operation ist ein innovatives, chirurgisches Verfahren, bei dem die OP mit einem Endoskop, das nur wenige Millimeter Durchmesser hat, ausgeführt wird. Diese Technik wird auch „Schlüssellochchirurgie“ genannt. Sie ermöglicht einen operativen Eingriff mittels Kamera über einen kleinen Zugangsweg zur erkrankten Körperstelle – und zwar minimalinvasiv.
Vor einer möglichen Operation steht, wie immer, eine eingehende Beratung und klinische Untersuchung – häufig mithilfe der MRT-Diagnostik.

Was sind die Vorteile gegenüber klassischen und mikrochirurgischen Verfahren?
Wie oben kurz angesprochen, wird die Operation minimalinvasiv durchgeführt. Über einen kleinen Hautschnitt wird das Endoskop an der Muskulatur vorbei an die entsprechende Bandscheibe gebracht. Auf der Haut verbleibt nur eine kleine, kaum sichtbare Narbe. Weitere Vorteile neben der Gewebeschonung sind ein geringer Blutverlust und ein limitierter Bedarf an postoperativen Schmerzmitteln. Mit dieser Methode kann beinahe jede Art des Bandscheibenvorfalls therapiert werden.

Wie geht es nach der OP weiter?
Eine Mobilisation ist bereits ab dem ersten Tag nach der Operation möglich. Physiotherapeutische Übungsbehandlungen können meist innerhalb der ersten Woche begonnen werden. Nach ungefähr 4 bis 6 Wochen kann man normalerweise zu den gewohnten Alltagsaktivitäten zurückkehren. Eine rasche Rehabilitation und ein schneller Wiedereinstieg ins gesellschaftliche Leben und in den Beruf sind dank dieser modernen OP-Methode also möglich.
 

Orthopädische Klinik König-Ludwig-Haus
mit Lehrstuhl für Orthopädie der Universität
Brettreichstraße 11 | 97074 Würzburg
Telefonnummer Ambulanz / Poliklinik: 0931 803-1500
E-Mail: ambulanz@klh.de